Zwischen Spitzenhäubchen und Bollerwagen
In der Heimatstube Beyendorf-Sohlen gesehen
(Kultur- und Heimatverein Magdeburg) Eine ganze Etage im Soziokulturellen Zentrum Beyendorf-Sohlen gehört dem Heimatverein des Ortes. Dementsprechend großzügig gestaltet sich auch die Präsentation der Heimatfreunde in den beiden, über tausendjährigen Dörfer, die seit langem zusammen gehören und seit der letzten Kommunalreform ein Teil der Landeshauptstadt sind. Neben einem "harten Kern oder auch Arbeitsvorstand" von sechs Frauen und einem Mann gehören dem Verein, der am 09. November 1995 gegründet wurde, noch weitere 56 Frauen und Männer aus den beiden Dorfteilen an. Treibende Kraft sind Jutta Preuß mit ihrem Otto, die sich um Pflege, Entwicklung und Erhalt einer lebendigen Heimat-Kulturpflege seit Jahrzehnten verdient gemacht haben. Besonders jetzt, da die Vorsitzende des Vereins nach Magdeburg verzogen ist, ruht die Last und Verantwortung wieder stärker auf den Schultern der beiden "Ur-Sohlener", die im Dorf einen starken Rückhalt genießen und mit der Betreuung der Präsentation des Vereins in den modernen Medien wie Facebook auf die Hilfe von Tochter Anja Maahs bauen darf. Große Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit gilt aber dem Schwerpunkt des agilen Vereins, der Pflege heimischer Trachten und Mode aus vergangenen Jahrhunderten. So sind die Spitzenhäubchen und Trachtenröcke schon fast zum Symbol für die Sohlener Heimatfreunde landauf und landab geworden. Dass neben diesen aufwändig gestalteten Kleidern auch noch ein großer Kräutergarten, eine Bibliothek und ein Heimatmuseum mit vielen hundert interessanten Exponaten betreut ausgebaut und gestaltet werden, zeigt das große Interesse der Einwohner Beyendorf-Sohlens an der Bewahrung ihrer spannenden Historie. Und das per 30. Juni 2016 bereits 22 Besuchergruppen, Kindergärten, Schulklassen sich die Exponate im Museum angeschaut haben, spricht für eine lohnenswerte, viel beachtete ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder des Vereins. So haben auch die Magdeburger Heimatfreunde ihre Beyendorf-Sohlener Amtskollegen wieder eingeladen, auf den Kultur- und Heimattagen vom 18.09.bis zum 24.09. 20116 im Bördepark Magdeburg wieder mit dabei zu sein. Dort werden die Männer und Frauen in typischen Bördetrachten auch die neuesten Ernteergebnisse aus ihren großen Kräutergarten anbieten und so manches Rezept, manchen Aufguss verraten, gegen die kein anderes Kraut gewachsen ist. Für Fragen, Anmeldungen oder Besichtigungstermine steht Ihnen Otto Preuß unter der Rufnummer 0391-6221465 jederzeit zur Verfügung. Und wer es ganz auf Augenhöhe mag, der ist jeden Dienstag zwischen 13 und 18 Uhr im Heimatverein des Ortes herzlich willkommen.
RSV feierte 20 Jahre rund um Osterweddingen
Weltmeisterin Pauline Grabosch ehrte Sieger
(J.H.) Am 6. August 2016 gab es in der Gemeinde Sülzetal ein besonderes sportliches Jubiläum, an dem wieder die ganze Gemeinde regen Anteil nahm. Der Radsportverein Osterweddingen veranstaltete das 20. Rund um Osterweddingen. In sieben Rennen maßen die Radrennsportler aus dem ganzen Bundesgebiet ihre Leistungen. Die mehrfache Weltmeisterin Pauline Grabosch, die ihrem einstigen Trainer und den einstigen Kameraden im Landesleistungsstützpunkt Radsport in Osterweddingen ihren Tribut zollte, wurde von ihren Sportkameraden und den vielen Autogrammjägern regelrecht umlagert. Das traditionsreiche Radrennen wird seit Beginn von der Bördesparkasse, der Gemeinde Sülzetal, namhaften Unternehmen aus der Gemeinde sowie Magdeburg und der CDU-Orts- und Kreisgruppe aktiv unterstützt. In diesem Jahr erhielt der RSV Osterweddingen für eine vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit das "Grüne Band" des Deutschen Olympischen Sportbundes verliehen.
Foto wird nachgeliefert): Pauline Grabosch und Ihr einstiger Trainer Siegfried Kindler hatten alle Hände voll zu tun, um die Autogrammwünsche zu erfüllen.
Bahnradweltmeisterin Pauline Grabosch nahm beim 20. Rund um Osterweddingen in ihrem Heimatverein zusammen mit ihrem Trainer Siegfried Kindler und ihrem Arbeitgeber und Förderer ihres Schülerpraktikums, Bundestagsabgeordneten Manfred Behrens (CDU) die Siegerehrung für den Preis der CDU nach dem Rennen eins der Altersklasse U 11 vor. Mit dabei waren auch der Abgeordnete des Landtages Guido Heuer und Danny Schonscheck aus dem Landkreis Bördekreis.
Die Gemeinde Sülzetal
Auf einem guten Weg befinden sich die Ortschaften der Gemeinde Sülzetal seit ihrer Gründung. Höhen und Tiefen, Siege aber auch Niederlagen prägten diese, manchmal wechselvolle Entwicklung. Auf der Hochfläche links und rechts der Sülze und in ihrem idyllischen Tälchen entwickeln ungezählte Helden des Alltags Neues, produzieren vielerlei Waren und Produkte, säen und ernten für die große Gemeinschaft und dies seit mehr als tausend Jahren tagtäglich. Wir sind ihnen zu großem Dank verpflichtet. Gestalten sie doch mit ihrem unermüdlichen, ideenreichen
Schaffen auch die Entwicklung der ersten Einheitsgemeinde Sachsen-Anhalts, die Zukunft des Landkreises Börde, ja unseres Bundeslandes, der Republik und Europas in unserer global gewordenen, großen Welt maßgeblich mit. Und dies ist seit der Regentschaft von Otto dem Großen, also seit mehr als ein Jahrtausend so geblieben. Waren es in längst vergangenen Zeiten die Salzjunker, Pfänner und Ackerbauern, die das Gesicht der Dörfer im südöstlichsten Zipfel des Landkreises Börde prägten, so sind heute große und moderne Industrieanlagen hinzu gekommen. Sie bieten vielen tausend Menschen ein sicheres Einkommen und eine auskömmliche Existenz. Längst zeugen kleine Schildchen an Towern von New York und an vielen Stellen der Erde von den Leistungen der Glaswerker aus dem Sülzetal, tragen Wirtschaftsfachleute, Handwerker und Agrarschaffende, Sportler und Politiker den Namen "Sülzetal" weit über Kontinentalgrenzen hinaus. Wirtschaftsfachleute und Minister, Weltmeister und Künstler, aber auch bahnbrechend arbeitende Landwirte haben ihre Wurzeln im Sülzetal. Namen wie Pauline Grabosch, Max Exner, Johann Andreas Fabricius, Heinrich Apel, Mike Höpfner, Johann Georg Döbbel, Dr. Ernst Massute, Dr. Karl-Heinz Daehre oder Ludolf von Angern, Karl-Heinz Danielowski, aber auch ganze Familien wie die von Alvensleben und Schaeper und viele andere trugen und tragen den Ruf der fleißigen Menschen aus den Dörfern des Sülzetals in der Vergangenheit wie zukünftig in alle Welt. Und dies setzt sich auch in der jüngeren Geschichte der ersten Einheitsgemeinde Sachsen-Anhalts mit ihren Orten Altenweddingen, Bahrendorf, Dodendorf, Langenweddingen, Osterweddingen, Schwaneberg, Stemmern und Sülldorf fort.Schon hat sich der Nachwuchs von Wirtschaftsmagnaten, Minister, und dem ersten Bürgermeister der Einheitsgemeinde, Erich Wasserthal aus der Gründerzeit der Gemeinde - dem 1. April 2001, auf den Weg gemacht, die Erfolgsgeschichte einer Region weiter zu schreiben. Unbeirrt, fleißig und mit großartiger Unterstützung der heimischen Landwirtschaft und Unternehmen werden Zukunftsvorhaben angepackt und realisiert, die in die fortgeschriebene Gemeindeentwicklungsplanung einfließen und Schritt für Schritt umgesetzt werden. Mögen sich in den Handreichungen in diesem kleinen Büchlein auch die Kulturschaffenden, Touristen, Sport- und Vereinsfreunde, Feuerwehrleute und ehrenamtlich Tätige wiederfinden. Mögen diese Handreichungen auch dazu dienen, jenen, die sich mit dem wertvollen, nicht wiederbringbaren und spannenden immatierellen Erbe ihrer Vorväter beschäftigen, jedwede mögliche Hilfe und Unterstützung auch durch die ansässige Wirtschaft zuteil werden zu lassen. Im Namen aller Mitarbeiter der Verwaltung, den Gemeinde- und Ortschaftsräten und zahlreichen, für das Gemeinwohl ehrenamtlich Tätigen, möchte ich mich bei unseren Unterstützern, Helfern und Sponsoren herzlich auch für die Zuwendungen zur Gestaltung dieser Broschüre bedanken. Der Dank sei mit der Hoffnung verknüpft, dass dieses ersprießliche Miteinander auch in den kommenden Jahren weiterhin viele große Früchte trägt. Zum Wohl der Gemeinde, zum Wohl aller, die sich für ihre schöne Heimat aufopferungsvoll und engagiert einsetzen.
Gesprochen von Bürgermeister Jörg Methner,
Sülzetal im Dezember 2017
Ein Ehrenbuch ist eingerichtet
"Bestätige Deine Worte mit der Tat", (Seneca, um Christi Geburt.)
Für zahllose Menschen in den Bördedörfern rund um das Sülzetal gilt dieser Ausspruch heute mehr denn je. Und all die Genannten, die in diesem Buch stehen, mögen stellvertretend für all die namenlosen Helden des Alltags zeigen, dass auch in unserer modernen Zeit gute Taten nicht vergessen werden. Seit Otto dem Großen, also über mehr als ein Jahrtausend, haben die Bewohner rund um das Sülzetal an einem, heute blühenden Gemeinwesen gearbeitet. Viele ihrer Töchter und Söhne drückten in der Vergangenheit dieser Entwicklung ihren unverwechselbaren, eigenen Stempel auf und werden weit über die Landesgrenzen hinaus geachtet und noch heute geehrt. Wirtschaftsfachleute und Minister, Weltmeister und Künstler, aber auch bahnbrechend arbeitende Landwirte haben ihre Wurzeln im Sülzetal. Hervorragende Persönlichkeiten wie Johann Andreas Fabricius, Johann Georg Döbbel, Dr. Ernst Massute oder Ludolf von Angern, Walter Lämmerzahl, Ruth Brandin und Karl-Heinz Danilowski hatten ihre Wurzeln in den Dörfern an der Sülze und wirkten in ihrer Zeit für die Gemeinde. Die Geschlechter derer von Alvensleben und die Schaepers gehören genau so hierher, wie viele fleißige, Ungenannte. Heute tragen auch ganze Familien wie die von Alvensleben, Schaeper, die Apothekerfamilie Wolff und viele Ungenannte als unermüdliche Botschafter ihres Gemeinwesens den Ruf der fleißigen Menschen aus den Dörfern des Sülzetals in alle Welt. Namen wir Dr. Max Exner, Heinrich Apel, Mike Höpfner, Pauline Grabosch und viele andere sind in Sport, Wirtschaft Politik sowie Kunst und Kultur weit über die Orts-, ja Komtinentalgrenzen hinaus bekannt.Und dies setzt sich auch in der jüngeren Geschichte der am 1. April 2001 gegründeten und lange Jahre von ihrem ersten Bürgermeister Erich Wasserthal geführten, ersten Einheitsgemeinde Sachsen-Anhalts mit ihren Orten Altenweddingen, Bahrendorf, Dodendorf, Langenweddingen, Osterweddingen, Schwaneberg, Stemmern und Sülldorf fort. Zahlreiche Vereine und Verbände der Gemeinde wie die Schalmeienkapelle Sülldorf, die Handballer Langenweddingens, oder die Radler des Radsportverein Osterweddingen wurden weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Seit 2002 eine großartige Gemeinschaft mit einer starken Landwirtschaft und einem Industriegebiet mit mehr als 7.000 Arbeitsplätzen ist das Sülzetal heute ein Landstrich, der auch touristisch einiges zu bieten hat und der sicher auch in Zukunft immer wieder von sich reden macht.
In diesem, unseren Ehrenbuch der Gemeinde Sülzetal sollen auch zukünftig Persönlichkeiten, die sich um die Entwicklung unserer Ortschaften bleibende Verdienste erworben haben, einen würdevollen Platz finden.
Bürgermeister Jörg Methner, Sülzetal im April 2017
Ein Dorf feiert seine wechselvolle Geschichte
1030 Jahre Dodendorf - eine unverbrüchliche Gemeinschaft
(J.H.) Sicher haben unsere Vorvorfahren nicht daran gedacht, dass “Dutonthorp einmal eine ganze Woche lang Geburtstag feiern wird. So geschehen anno 2008. Vom 6. bis zum 10. August feierten die Dodendorfer die Geschichte ihres Dorfes im idyllischen Sülzetal. Daran nahmen auch die Einwohner umliegender Orte regen Anteil, brachten sich in die Festlichkeiten ein und freuten sich mit den Dodendorfern. Diese waren auch sichtlich gerührt, als ihnen, sozusagen als besonders Geburtstagsgeschenk jeder Ort der Verwaltungsgemeinde Sülzetal einen jungen Baum schenkte. Im Verlauf eines festlichen Dankgottesdienstes in St. Christophorus erinnerte Pfarrer Raimund Müller-Busse bereits am 6. August 2008 daran, dass die meisten wegweisenden Impulse für die Entwicklung des Tausendseelendorfes nahe Magdeburgs ihren Anfang in dieser Kirche fanden. So auch 2008, da die Sanierung des Gotteshauses Dank großer Initiativen der Einwohner, Hilfe der Gemeindeverwaltung , großzügiger Spender aus dem Ort und Unterstützung des Kirchspiels große Fortschritte machte. Der Pfarrer predigte aber nicht nur Stolz auf seine agilen und stets anpackenden Dodendorfer Einwohner oder die rege Teilnahme auch an Gottesdiensten, er verwies gleichzeitig darauf, dass das Gotteshaus der kleinsten Kirchgemeinde hätte ohne diese großartige Unterstützung aufgegeben werden müssen. So, wie die Dodendorfer seit mehr als tausend Jahren ihren Ort durch eine selbstredend sehr wechselvolle Geschichte führten, so wie ihn immer wieder gemeinsam aufbauten, wie sie sich immer wieder über Pest und verderbenbringendes Unheil gemeinsam hinweg retteten, so feierten sie dieser Tage ihren Dorfgeburtstag mit Bildern, die lebendiger und vielsagender nicht sein konnten. Der markante Platz Dodendorfs in der sachsen-anhaltischen Geschichte wird aber weniger durch mondäne oder spektakuläre Bauten verkörpert. Vielmehr sind es immer die Taten und Leistungen des Volkes, die Unvergessliches schufen. Bis heute in Erinnerung geblieben sind solche Ereignisse, wie der Bau der Kirche in romanischer Zeit, die Aufnahme des ersten Schulbetriebs um 1562, die Weihe der Leipziger Heerstraße etwa 1788 oder die Eisenbahnstrecke zwischen Halberstadt und Leipzig 1843. Die erste Post ab 1874 im Ort, der erste Strom 1908, die Kunststofffabrik Jatow, Gesangverein und LPG Fortschritt markierten nur einige der wichtigen Meilensteine in der Entwicklung des Dorfes. Wohl aber am prägendsten war der 5. Mai 1809. An diesem Tage fand die Sülzetalgemeinde endgültig den Eingang auch in die französischen Geschichtsbücher. Major Ferdinand von Schill lieferte sich unweit der Kirche mit seinem preußischen Husarenregiment ein Gefecht mit den napoleonischen Besatzern, die auch Magdeburg fest im Griff hatten. Noch heute sind die patriotischen Taten unvergessen und das Denkmal an diese Ereignisse wird vom Heimatverein liebevoll gepflegt. Viele Episoden brachten die Dodendorfer in einer “Zeitreise durch die Geschichte”, einem festlichen Kulturprogramm am 9. August zum Ausdruck. Albert Einstein versetzte das übervolle Festzelt mit gespielten, gesungenen und getanzten “Augen”blicken der Geschichte des Ortes in eine mehrstündige Ekstase. Dank des großartigen, wohl schon traditionellen Engagement aller Mitwirkenden Dodendorfer Künstler - übrigens zwischen acht und siebzig - brauchte auch diese Geschichtsreise bestimmt keinen Vergleich mit einem großen Theater zu scheuen. So, wie die Regie der fünftägigen Geburtstagsfeier in jedem Punkt stimmte, können unsere Leser sicher sein, wird auch künftig im Sülzetal links und rechts der B71 Geschichte geschrieben, Gegenwart gestaltet und Zukunft vorbereitet. Dass dies alles nur gemeinsam zu schultern ist, dass haben die Dodendorfer aus ihrer eigenen Geschichte wohl am ehesten gelernt.
Weltmeister aus Sülldorf schreiben Geschichte
Silbermedaillengewinner Mike Höpfner beim Landrat und Bürgermeister
Mit einem umfassenden Bericht über die „World Firefighters Games 2008“ und Mitbringseln aus der Wettkampfstadt Liverpool bedankte sich der Wehrleiter der FFW Sülldorf und Berufsfeuerwehrmann Mike Höpfner für die großzügige Unterstützung seiner Wettkampfteilnahme in der westenglischen Stadt durch die Gemeinde und dem Landkreis. Landrat Thomas Webel und Bürgermeister Erich Wasserthal selbst drückten in ihren Dankesworten an den Feuerwehrmann den Stolz aus, dass Mike Höpfner, einer von drei Wettkampfteilnehmern aus Sachsen-Anhalt, das Mannschaftssilber in den Bördekreis geholt hat. Es ist schon etwas Außergewöhnliches, so Webel, zu den Weltbesten zu gehören. Foto: J.H.
Ein Denkmal in alter Schönheit „wieder gefunden“ und erstanden
Major Schills Rastplatz in Langenweddingen
(J.H.) Ohrenbetäubender Kanonendonner und ein großer Menschenauflauf am Randes des Sportplatzes von Langenweddingen kündete am 19. September 2009 von der Wiedergeburt eines 199 Jahre alten Denkmals. Der große Gedenkstein am westlichen Ende des Sportplatzes erinnert daran, dass hier 1809 Ferdinand von Schill nach dem Gefecht mit napoleonischen Besatzern bei Dodendorf rastete, Verwundete pflegte und sein Regiment ordnete bevor er über Wanzleben weiter in Richtung Norden zog. Der patriotische Kämpfer gegen die französische Besetzung, nur wenige Tage nach dem Zug nach Stralsund in einer Seitenstraße der Stadt, vermutlich unbemerkt von seinen Getreuen gefallen, lebt noch heute nicht nur in den Geschichtsbüchern und Chroniken fort.
Jahrzehntelang fristete aber der, von der Denkmalliste verschwundene, schlichte Obelisk ein trauriges Dasein am Rande eines beliebten Spazierwegs. Dank der Initiative des Heimatvereins „Die Weddinger“, des Langenweddinger Bürgers Dr. Josef Kluba und vieler begeisterter Einwohner begann 2007 der Kampf um die Rettung des verfallenden Denkmals (Wir berichteten). Nach der Wiederaufnahme in die Denkmalliste wurde angepackt, ohne Rufe nach dem Staat Sponsoren gewonnen, Geld gesammelt und Mitmacher gesucht, erinnerte der zur Zeit wohl prominenteste Langenweddinger, Landesentwicklungsminister Dr. Karl Heinz Daehre in seiner Festansprache anlässlich der Enthüllung des Monuments. Dr. Josef Kluba, der selbst seine gesamten Geldgeschenke anlässlich des 60. Geburtstages spendete, ging in geschichtlich außerordentlich interessanten Dankesworten besonders auf die umfangreiche und zumeist kostenfreie Unterstützung durch zahlreiche Internehmen und Bürger aus der Gemeinde ein. Tatkraft, Gemeinsinn, Zuversicht, Zivilcourage und Heimatverbundenheit vermögen, gepaart mit kommunalen Engagement und Stolz auf die eigene Geschichte vieles zu bewegen, betonte der Mäzen mit bewegenden Worten. Die Langenweddinger Baufirma Wallstab, der Betriebshof der Gemeinde, die Firma ASB-Transportbeton Osterweddingen, Die Langenweddinger Firma Neum nannte der Vereinsvorsitzende der „Weddinger“, Harry Jelowik an herausragender Stelle in seinen Dankesworten bevor militärisch exakt mit Gedenkwache und Salut der in vielen freiwilligen Arbeitseinsätzen neugestaltete Komplex eingeweiht wurde. Mit Blick auf den bevorstehenden 200. Jahrestags des Gefechts bei und in der Sülzetalgemeinde Dodendorf wurde auf dieser Festveranstaltung die Idee geboren, den Namen des Majors zu verbinden mit der im Ort neu entstehenden Gesamtschule, die im historisch bedeutsamen Jahr 2009 eingeweiht wird. Ein Vorschlag, der ebenso wie das Salut der Kanoniere des brandenburgischen Artillerieregiments aus Burg, eines Soldaten im Preußischen Garderegiments und des Lützower Jägers Peter Lang aus Altenweddingen mit Beifall begrüßt wurde. Bleibt festzustellen, dass der Dank der Gemeinde an Dr. Josef Kluba sofort an die Weddinger mit der Bitte um Einsatz bei der Pflege des Mahnmals weiter gereicht wurde. Ein Zeichen, dass bestimmt Schule machen wird und in Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 200. Jahrestages der Schlacht bei Dodendorf und des 200. Todestages des Ferdinand von Schill damit auch gesetzt ist. An jenem 19. September 2008 wurde aber das großartige Ereignis erst einmal auf der Wiese neben dem Denkmal zünftig gefeiert und Wackerbier mit Grillwurst aus dem Bördelädchen oder selbstgerösteter Kaffee mit Kuchen schmeckten ausgezeichnet.
Foto (werden nachgeliefert):
3Salut1: Die Kanoniere des „Brandenburgischen Artillerieregiments sechspfündige Fussbatterie Nummer 16 von Spreuth“ leisteten ganze Arbeit. Die Verkündung der Denkmalsweihe erfolgte unter ohrenbetäubenden Kanonendonner. Foto: J.H.
Schillgedenkplatte: ohne Kommentar
Die Saluteure/nach dem Salut: Aus Leipzig, Burg und Altenweddingen kamen die detailgetreu gekleideten Kanoniere, Gardesoldaten und Lützower Jäger eigens für den festlichen Anlass nach Langenweddingen.
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